Wie kann nachhaltige Mobilität bereits im Grundschulalter gefördert werden?
Case Study zur Einführung des Konzepts „Walking Bus“ in Hattingen
Die Grundschulzeit ist entscheidend für die Entwicklung eines eigenständigen Mobilitätsverhaltens. Der tägliche Schulweg bietet dabei eine wertvolle Gelegenheit, Kinder auf eine sichere und selbstständige Verkehrsteilnahme vorzubereiten. Doch problematische Stellen wie unübersichtliche Kreuzungen, enge Gehwege oder stark befahrene Straßen führen häufig dazu, dass viele Eltern ihre Kinder mit dem Auto zur Schule bringen.
Ein Paradoxon: Gerade durch dieses Verhalten steigt der Autoverkehr im Schulumfeld weiter an – was wiederum die Situation für zu Fuß gehende Kinder zusätzlich verschärft.
Am Beispiel der Stadt Hattingen zeigt der Vortrag, wie Schulwege gezielt an die Bedürfnisse des Fußverkehrs angepasst werden können, um nachhaltige Mobilität zu fördern.
Im Rahmen einer Fallstudie wurden über 2.400 Schülerinnen und Schüler befragt. Dabei wurden sowohl das Mobilitätsverhalten als auch problematische Stellen auf den Schulwegen analysiert. Ergänzend wurden die Ergebnisse mit den unterschiedlichen soziodemographischen Merkmalen der Einzugsgebiete der neun Hattinger Grundschulen in Beziehung gesetzt. Ziel war es, neben baulichen Verbesserungen auch organisatorische Potenziale zur Reduzierung des Pkw-Verkehrs aufzuzeigen.
Ein Schwerpunkt lag auf der Einführung des Konzepts „Walking Bus“: Kinder gehen dabei in kleinen, organisierten Gruppen gemeinsam zur Schule – begleitet von einem Erwachsenen. Dieses Konzept wurde an allen Grundschulen der Stadt eingeführt, begleitet und evaluiert.
Im Vortrag werden Handlungsempfehlungen vorgestellt, die gemeinsam mit Eltern, Schulen und der Kommune erarbeitet wurden. Diese bieten praxisnahe Hinweise zur Förderung nachhaltiger Mobilität von Kindern – angepasst an die jeweiligen lokalen und sozialen Rahmenbedingungen.
Referentin:
Dr.-Ing. Sandra Hohmann
- Studium des Bauingenieurwesens an der Ruhr-Universität Bochum
- Seit 2009 wissenschaftliche Mitarbeiterin, inzwischen Oberingenieurin am Lehrstuhl für Verkehrswesen der RUB
- Lehrtätigkeit u. a. in den Bereichen Verkehrssicherheit, nachhaltige Mobilität, klimaresilienter Städtebau, Fuß- und Radverkehr
- Seit 2011 Mitglied der DVWG und Vorstandsmitglied im WVV, seit 2022 Vorsitzende des WVV
Einladung:
Wie immer können Sie gerne interessierte Gäste zu der für Sie kostenfreien Veranstaltung mitbringen.
Wir freuen uns auf Ihr zahlreiches Erscheinen!
Christoph von Nell
Geschäftsführer des WVV
Anmeldung:
Bitte formlos per E-Mail an:
geschaeftsfuehrung@rhein-ruhr.dvwg.de
Veranstalter:
Geschäftsstelle des WVV
c/o Spiekermann Ingenieure